• 29 APR 15

    Korrekturen im Intimbereich

    Über manche Dinge spricht frau nur ungern, nicht nur nicht im Freundeskreis, sondern auch vor Ärzten. Dazu gehören auch die Abweichungen an Intimstellen, wobei es sich sehr oft – allerdings nicht ausschließlich – um zu große Schamlippen handelt. Auch wenn das auf den ersten Blick gar nicht sichtbar ist, kann es trotzdem, oder gerade auch deshalb, große Probleme in allen Lebensbereichen verursachen: egal ob es sich jetzt um die Partnersuche oder um unangenehme Gefühle bei enger Kleidung handelt. Dazu kommt ja noch die Vorstellung, sich mit jemanden völlig fremden über diese intime Sache zu unterhalten…

    Bisher wurden diese Probleme von Fachleuten mit dem Skalpell gelöst, und zwar durch eine sog. Labioplastik (Schamlippenverkleinerung), einem relativ einfachen Eingriff unter Vollnarkose, während dem die Schamlippen verkleinert und gegebenenfalls auch die Asymmetrie korrigiert wird. Heute geht es auch schon ohne Operation.

     

    Nicht invasive Eingriffe, die helfen

    Die nicht invasiven oder auch mini-invasiven Methoden haben die klassische Operation in beinahe allen Bereichen der ästhetischen Operationen abgelöst, Intimoperationen sind da nicht ausgeschlossen. Die Neuigkeit ist Protégé Intima, das die weiblichen Genitalien ohne chirurgische Eingriffe modelliert und festigt. Das Gerät arbeitet auf der Basis von Radiofrequenz kombiniert mit Ultraschall im hohen Frequenzbereich.

    Durch die intensive Erwärmung aller Gewebeschichten im behandelten Bereich wird die Bildung von Fibroplasten (die Grundzellen des Bindegewebes) und die Bildung von neuen Kollagen- und Elastinfasern deutlich angeregt. Das wiederum verbessert die Elastizität des Gewebes der kleinen und großen Schamlippen. Und nicht nur das – die intensive Erwärmung des Scheideeingangs unterstützt auch die Blutzirkulation und stimuliert Nervenenden, so dass sich deutlich und nachhaltig die sexuelle Befriedigung ebenfalls verbessert. Diese Methode ist vollständig nicht invasiv, schmerzlos und erfordert keine Rekonvaleszenz, allerdings benötigt man für das erwünschte Ergebnis mehrere Behandlungen.

    Die Zielgruppe sind auch nicht nur die Frauen, die eine ästhetische Verbesserung wünschen, sondern auch Patientinnen mit anderen Indikationen, wie zum Beispiel asymmetrische Hypertrophie der Labien, Narben nach einem Dammeinschnitt bei der Geburt oder auch Vuvlodynie (unerklärliche Schmerzen und Missempfindungen im Genitalbereich, welche die Frau an Geschlechtsverkehr hindern).

    Eine ähnliche Wirkung bieten auch Fäden, die in die Genitalien mit Kanülen in Lokalanästhesie eingezogen werden. Sie können auch durch Gelfüllungen ergänzt werden, so dass der operierte Bereich je nach Wunsch modelliert wird. Gleichzeitig wird auch die Durchblutung der Organe im Beckenbereich unterstützt und die altersbedingt verursachte Trockenheit der Vagina behandelt. Diese Anwendung hält positiv bis zu achtzehn Monate lang.

     

    Wiederherstellung des Jungfernhäutchens

    Manchmal wird der Chirurg auch mit dem Wunsch nach der Erneuerung des Jungfernhäutchens konfrontiert. Diese als Hymenoplastik bezeichnete Operation wird meistens aus gesellschaftlichen (neuer Partner) oder religiösen Gründen verlangt. Bei der Operation in Vollnarkose wird durch die Anpassung der Schleimhaut am Scheideeingang das Jungfernhäutchen wieder rekonstruiert.

     

    Vaginoplastik

    Vaginoplastik ist eine Operation, bei der entweder nur der Scheideneingang verändert oder die Scheide insgesamt durch die Entfernung der überflüssigen Schleimhaut enger gemacht wird, gleichzeitig werden dabei die geschwächten Strukturen des Beckenbodens und der Dammgewebes gefestigt. Der Eingriff wird in Vollnarkose erst dann durchgeführt, wenn die Frau kein weiteres Kind bekommen möchte, denn bei der Geburt wäre das Operationsergebnis wieder zerstört, es sei denn, die Geburt erfolgte durch Kaiserschnitt.